Kinfolk

Hektisch, laut, überflutet, digital… So ist der Alltag in der heutigen Zeit. Mit Informationen im ständigen Fluss: Was heute noch gilt kann morgen schon falsch sein. Multitasking ist ein Überlebensmodus. Alternative Fakten scheinen Ausweg aus der Unsicherheit. Von Allem herrscht ein ‚Zuviel‘.

Und mitten drin planen Zwei ihre Hochzeit.
Zwischen Glitzer, Glamour, Bohemian Chic, Maritimen Flair, Greenery, Vintage und DIY fühlten wir uns im unübersichtlichen Dschungel der Möglichkeiten mehr verloren als gefunden.
Eine Sehnsucht bahnte sich in uns einen Weg. Die Sehnsucht nach Ruhe, nach Erholung und Rückzugsmöglichkeiten. Sehnsucht nach dem Fokus in uns und auf uns und unsere Vorlieben. Gleichzeitig blieb der Wunsch in Gesellschaft unsere Feierlichkeiten zu begehen – denn auch dies sind wir. Wie sollten wir diese beiden Seiten verbinden?

Da stolperte uns der Begriff ‚Kinfolk‘ über den Weg.
Dramaturgisch wäre nun schön, könnten wir schreiben ‚Kinfolk‘ hätte uns einfach gefunden – es wäre eines Tages ins Haus geflattert und ab dann einfach da. Aber nein, so passierte es nicht.
Ohne Motto oder Stil planten wir erst einmal drauf los. Wir überlegten, was uns gefallen könnte. Wir suchten und guckten und waren sogar auf einer Hochzeitsmesse. Letztere stellte ein einschneidendes Erlebnis dar und brachte uns zumindest Einsichten, was wir alles nicht möchten.

Schließlich brachte das Internet beim eher wenig-sinnbehafteten Browsen aus seinen unendlichen Tiefen ein „A – Z der Hochzeitsstile“ hervor. Und dort, zwischen ‚Glamorous‘ und ‚Klassisch‘ fand sich ‚Kinfolk‘. Und während Eine der Zwei die Zeilen las, regte sich in ihr erneut die Sehnsucht und fühlte sich endlich ‚gefunden‘ an.

 

‚Kinfolk‘, das ist ein Trend aus den USA, inspiriert durch die Amisch People – initial vor allem auf Wohnungseinrichtung ausgelegt hat er sich mittlerweile auf jegliche Lebensbereiche ausgeweitet. Auch auf Hochzeiten.
Und je mehr die Eine der Zwei las, umso sicherer war sie sich, dass sie dem Anderen der Zwei dies alles zeigen müsse. Denn was sie las beschrieb nicht nur, wie sie sich ihre Hochzeit wünschten, sondern wie sie bereits ihr Leben zu gestalten versuchten.

 

Kinfolk – das ist die Rückkehr zu einem Leben, in dem störende Ablenkung einem harmonischen und entspannten Umfeld weichen sollen. Die Konzentration auf das Wesentliche, auf das Bleiben bei sich selbst soll Unterstützung finden durch die ausgeglichene Gestaltung des Außen.
Kinfolk – das steht für Natürlichkeit, Einfachheit, Individualität, Harmonie, Familie und Genuss, für das Ursprüngliche und Wahre. Es steht dafür, das Alte zu bewahren, zu pflegen. Es steht aber auch dafür, das Neue zu integrieren, sich nicht zu verschließen – sondern bewusst auf einen zeitgemäßen Minimalismus einzulassen.
Kinfolk – das ist, was sich die Zwei für ihre Hochzeit (und ihr Leben) wünschen.

 

Und so planen die Zwei nun ihre Hochzeit in diesem eher unbekannten Hochzeitsstil, der doch irgendwie mehr ist als nur das.